Die wohlschmeckende, gesunde Kartoffelknolle hat ihr Kellerdasein und ihr Image als Arme-Leute-Essen verlassen und ist dem Zeitgeist folgend, zum Schlankmacher in der Diätküche avanciert.

Damit einher hat die Kartoffel längst einen Standplatz in „Kunst und Literatur" . Sie beflügelte Dichter, Denker, Maler und Zeichner. Nicht zuletzt, weil Sie schon so viele Menschen vor dem blanken Hungertod bewahrte.

Seit 450 Jahren in Europa und rund 50 Jahre später in Deutschland kam allerhand zusammen, was das Nachtschattengewächs über den Tellerrand hinaus berühmt macht.

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Wilhelm Völksen und Kurt Bremer, zu Lebzeiten nachhaltige Förderer des Deutschen Kartoffelmuseums Fußgönheim, haben verdienstvoll Wesentliches über Kunst und Literatur rund um die Kartoffel gesammelt und veröffentlicht. ( Titel: „ Auf den Spuren der Kartoffel, Kunst und Literatur" in dritter Auflage im Gieseking Verlag Bielefeld erschienen)

 

Neben der indianischen Herkunft steht dabei die Kartoffel als „unentbehrlicher Retter in der Not" im Mittelpunkt.

Wie Brot und Wein gehört die Kartoffel zu den Früchten der Erde, die Ihre Spuren im Mythos und in der Kunst hinterließen.

Begonnen von den ältesten Darstellungen und Gefäßen in Kartoffelform als Grabbeilage bereits 200 n.Chr. an der Nordküste Perus.

In der Neuzeit war es Vincent van Gogh, der erstmals im Bild „ Die Kartoffelesser" (Steldelijk Museum, Amsterdam) die Kartoffel szenisch in den Mittelpunkt rückte. Ein Druck des Bildes ergänzt im Fußgönheimer Museum den „Arme-Leute-Eßtisch" mit „gequellte un dubb dubb (in Hochdeutsch: Pellkartoffeln und Salz).

Bei den Dichtern dominiert Matthias Claudius. Schon 1774 erschien sein "Schön rötlich die Kartoffeln sind und weiß wie Alabaster ... "

Als Skulptur ist die „moderne" Kartoffel in Biesikierz bei Danzig ( Polen ) bekannt.

Andere „Kartoffeldenkmäler„ sind oder waren den Seefahrern Francis Drake, Parmentier und anderen gewidmet, die die Kartoffel einführten oder verbreiteten.

Das Sir Francis Drake - Denkmal des Elsäßer Bildhauer Andre Friedrich in Offenburg wurde 1939 von einer Gruppe Nazis zerstört.

Hohe Blüte hatten

Kartoffelthemen in der Satire und Politik. Vom „Alten Fritz" und „Rin in die Kartoffeln - raus aus die Kartoffeln „ bis zum „Kartoffeltheater" zur Truppenbetreuung im Ersten Weltkrieg.

Karl Freidel

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